Tarragona

Dieses Wochenende haben wir einen Ausflug nach Tarragona gemacht.

Mit dem Zug fährt man ca eine Stunde von Barcelona Richtung Südwesten. Die Züge fahren alle viertel bis halbe Stunde. Da die Zugstrecke fast vollständig am Meer verläuft, ist schon allein diese lohnenswert. Der Bahnhof in Tarragona ist sehr zentral gelegen.

Tarragona hat 143.000 Einwohner und ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Zu früheren Zeiten war Tarragona eine der wichtigsten Städte Spaniens, vorallem da sie einen der größten Häfen im Mittelmeerraum besaß. Als die Römer im Jahr 218 v. Chr. die Stadt eroberten, machten sie Tarragona zur Hauptstadt von Hispania citerior. Hispania citerior ist eine der beiden Provinzen, in welche die Römer im Jahr 197 v. Chr. den damals von ihnen beherrschten Teil der Iberischen Halbinsel aufteilten. Die andere Provinz nannten sie die Hispania ulterior.

Die Römer errichteten viele Monumente in Tarragona. Das wichtigste römische Gebäude ist das Amphitherater. Dieses stammt aus der Zeit des Augustus und wurde unmittelbar an der Küste, im Parque del Milagro errichtet. Das Amphietheater kostet nur 1,50 Euro Eintritt. Man kann zwar nicht viel besichtigen, da die Mitte usw. abgesperrt sind, aber für den Preis kann man trotzdem schnell reingehen.

Das Amphietheater von Tarragona

Das Amphietheater von Tarragona

Ein weiteres wichtiges römisches Gebäude ist der Circus. In diesem wurden zahlreiche Kämpfe, sowie römische Spiele und Wettkämpfe ausgeführt.

Der Eingang zum römischen Zirkus

Der Eingang zum römischen Zirkus

Weitere römische Sehenswürdigkeiten sind das Grabmonument “Torre dels Escipions”, das Mauseleum von Centcelles, die Aquädukbrücke “Pont del Diable und das Grabmonument “Torre dels Escipions”. Das gesamte archäologische Ensemble wurde im Jahr 2000 zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt.

Die wichtigste und bekannteste Sehenswürdigkeit Tarragonas ist jedoch die Kathedrale. Der Bau begann im Jahr 1278, die Westfassade ist aber immer noch nicht vollendet. Das Innere ist eher schlicht, besitzt jedoch wunderschönen Fenstermalereien. Auch das Chorgestühl und die Orgel aus dem Jahr 1563 haben mir sehr gut gefallen. Des Weiteren gibt es zahlreiche Statuen und Kunstwerke im Inneren der Kathedrale. Angrenzend findet man eine arabische Gebetsnische, die noch von der ehemaligen Moschee, die zu früheren Zeiten hier stand, übrig geblieben ist.

Die Kathedrale von Tarragona

Die Kathedrale von Tarragona

In der Nähe der Kathedrale befindet sich der Erzbischofspalast, der sich auf dem höchsten Punkt der Stadt befindet und somit eine wunderbare Aussicht über Tarragona bietet.

Weitere Sehenswürdigkeiten sind das Rathaus, das Museo Arquelógico, der Prätorenpalast, der das städtische Museum beherbergt, das Museo de Arte Moderno, das Museo Castellarnau (stellt Keramiken, alte Münzen usw. aus) und die Universität.

Trotz dieser vielen Sehenswürdigkeiten sind das schönste an Tarragona die kleinen Gassen und die bunten Häuser. Man kann stundenlang durch die Altstadt schlendern und entdeckt ständig Neues. Dieses Wochenende war zufällig ein Flohmarkt. Anders wie bei uns, haben die Menschen einfach Planen auf den Boden gelegt und darauf ihre Verkaufsgüter gehäuft. Jeder Stand war ein einziges Chaos und man musste richtig wühlen, um etwas zu finden, aber so ist man auch mit den äußerst netten Menschen ins Gespräch gekommen.

Die Gässchen von Tarragona - Wunderschön

Die Gässchen von Tarragona - Wunderschön

Außerdem besitzt Tarragona einen großen Hafen. Der Industriehafen ist einer der größten im Mittelmeer und einer der Bedeutensten Spaniens. Unzählige Massen an Waren werden hier angenommen und verschifft. Die vielen alten, schön hergerichteten Arbeitsgeräte versetzen einen in eine andere Zeit. Besonders romantisch ist der Hafen bei Sonnenuntergang.

Der Industriehafen von Tarragona

Der Industriehafen von Tarragona

Der Ausflug war wirklich toll. Tarragona ist ein kompletter Gegensatz zu Barcelona und daher eine perfekte Abwechslung zu der lauten und hektischen Metropole.