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Parc del Laberint d’Horta

Dieses Wochenende waren wir im Parc del Laberint d´Horta, dem ältesten noch erhaltenen Park Barcelonas. Auf dem Gelände wurde der Hollywood-Film “Das Parfüm”, nach dem Bestseller von Patrik Süskind, gedreht. Trotzdem ist er bei Touristen wenig bekannt, da er kaum in Reiseführern erwähnt wird und dann auch nur nebenbei. Der Park ist riesig und wirklich schön!

Der Park Horta befindet sich im Stadtviertel Horta-Guinardó, das etwas außerhalb liegt. Seinen Namen verdankt er einem Labyrinth aus Hecken. Das Park-Geläde ist einen klassizistischen Garten aus dem 18. Jahrhundert, der mit Elementen eines romantischen Gartens im 19. Jahrhundert erweitert wurde. Zu früheren Zeiten diente der Park und dessen Umgebung als Sommersitz für die wohlhabenden und adeligen Bürger Barcelonas.

Am Parkeingang befindet sich ein Palais, der Palau Desvalls. Früher war er in Besitz der Familie Desvalls, die mit dem Anbau und Handel von Wein Wohstand und Reichtum erlangte. Es wird vermutet, dass er ca im Jahr 1850 erbaut wurde. Der Palais ist jedoch etwas heruntergekommen und lässt seine ursprügliche Pracht nur erahnen. Er wird gerade restauriert, darum konnten wir ihn auch nicht besichtigen. Die Aussichtsterasse erhebt sich hinter dem Labyrinth.

Das Labyrinth

Das Labyrinth wurde im Jahr 1792 angelegt und bildet den Mittelpunkt des Parkgelädes. Es hat mehrere Eingänge, das Zentrum ist allerdings nicht besonders schwer zu finden. Dieses besteht aus einem runden Platz. In der Mitte steht eine Eros-Skulptur, die einen Pfleil aus einem Köcher zieht. Am Rand befinden sich Steinbänke. Angeblich war das Labyrinth früher verwinkelter, die Hecken höher und der Ausgang schwerer zu finden.

Das Labyrinth im Park Horta

Das Labyrinth im Park Horta


Die Eros Statue im Zentrum des Labyrinths

Die Eros Statue im Zentrum des Labyrinths

Die Aussichtsterasse und die Tempel kamen mir auf den ersten Blick sofort bekannt vor. Als ich zu Hause noch einmal “Das Parfüm” angeschaut habe, wusste ich auch woher. Das Mädchen, das von dem Mörder  Jean Baptiste Grenouille so sehr begehrt wird, bewohnt im Film das Pavilion in der Mitte der Terasse.

Der romantische Kanal mit der kleinen terrakotta-farbenen Brücke fand ich besonders süß. Er entstand im Jahr 1853 nach den Entwürfen von Elies Rogent. Geht man über die Brücke, gelangt man zu einem klassizistischen Pavillion, das von einem Wasserbecken, einem sogenannten Bassin umgeben wird.

Pavillion mit Bassim

Pavillion mit Bassim

Sonst gibt es noch verschiedene Gärten, der Buchsbaumgarten, der Blumengarten, das Wäldchen, der romantische Garten und der Hausgarten. Der Hausgarten und der Buchsbaumgarten können nur im Rahmen von Führungen besichtigt werden, an denen wir allerdings nicht teilgenommen haben. Wenn man sich alle kostenlosen Gärten anschaut, hat man eigentlich genug Gärten und Pflanzen gesehen und kann sich wieder auf die lebhafte und laute Innenstadt Barcelonas freuen. :-)

Tarragona

Dieses Wochenende haben wir einen Ausflug nach Tarragona gemacht.

Mit dem Zug fährt man ca eine Stunde von Barcelona Richtung Südwesten. Die Züge fahren alle viertel bis halbe Stunde. Da die Zugstrecke fast vollständig am Meer verläuft, ist schon allein diese lohnenswert. Der Bahnhof in Tarragona ist sehr zentral gelegen.

Tarragona hat 143.000 Einwohner und ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Zu früheren Zeiten war Tarragona eine der wichtigsten Städte Spaniens, vorallem da sie einen der größten Häfen im Mittelmeerraum besaß. Als die Römer im Jahr 218 v. Chr. die Stadt eroberten, machten sie Tarragona zur Hauptstadt von Hispania citerior. Hispania citerior ist eine der beiden Provinzen, in welche die Römer im Jahr 197 v. Chr. den damals von ihnen beherrschten Teil der Iberischen Halbinsel aufteilten. Die andere Provinz nannten sie die Hispania ulterior.

Die Römer errichteten viele Monumente in Tarragona. Das wichtigste römische Gebäude ist das Amphitherater. Dieses stammt aus der Zeit des Augustus und wurde unmittelbar an der Küste, im Parque del Milagro errichtet. Das Amphietheater kostet nur 1,50 Euro Eintritt. Man kann zwar nicht viel besichtigen, da die Mitte usw. abgesperrt sind, aber für den Preis kann man trotzdem schnell reingehen.

Das Amphietheater von Tarragona

Das Amphietheater von Tarragona

Ein weiteres wichtiges römisches Gebäude ist der Circus. In diesem wurden zahlreiche Kämpfe, sowie römische Spiele und Wettkämpfe ausgeführt.

Der Eingang zum römischen Zirkus

Der Eingang zum römischen Zirkus

Weitere römische Sehenswürdigkeiten sind das Grabmonument “Torre dels Escipions”, das Mauseleum von Centcelles, die Aquädukbrücke “Pont del Diable und das Grabmonument “Torre dels Escipions”. Das gesamte archäologische Ensemble wurde im Jahr 2000 zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt.

Die wichtigste und bekannteste Sehenswürdigkeit Tarragonas ist jedoch die Kathedrale. Der Bau begann im Jahr 1278, die Westfassade ist aber immer noch nicht vollendet. Das Innere ist eher schlicht, besitzt jedoch wunderschönen Fenstermalereien. Auch das Chorgestühl und die Orgel aus dem Jahr 1563 haben mir sehr gut gefallen. Des Weiteren gibt es zahlreiche Statuen und Kunstwerke im Inneren der Kathedrale. Angrenzend findet man eine arabische Gebetsnische, die noch von der ehemaligen Moschee, die zu früheren Zeiten hier stand, übrig geblieben ist.

Die Kathedrale von Tarragona

Die Kathedrale von Tarragona

In der Nähe der Kathedrale befindet sich der Erzbischofspalast, der sich auf dem höchsten Punkt der Stadt befindet und somit eine wunderbare Aussicht über Tarragona bietet.

Weitere Sehenswürdigkeiten sind das Rathaus, das Museo Arquelógico, der Prätorenpalast, der das städtische Museum beherbergt, das Museo de Arte Moderno, das Museo Castellarnau (stellt Keramiken, alte Münzen usw. aus) und die Universität.

Trotz dieser vielen Sehenswürdigkeiten sind das schönste an Tarragona die kleinen Gassen und die bunten Häuser. Man kann stundenlang durch die Altstadt schlendern und entdeckt ständig Neues. Dieses Wochenende war zufällig ein Flohmarkt. Anders wie bei uns, haben die Menschen einfach Planen auf den Boden gelegt und darauf ihre Verkaufsgüter gehäuft. Jeder Stand war ein einziges Chaos und man musste richtig wühlen, um etwas zu finden, aber so ist man auch mit den äußerst netten Menschen ins Gespräch gekommen.

Die Gässchen von Tarragona - Wunderschön

Die Gässchen von Tarragona - Wunderschön

Außerdem besitzt Tarragona einen großen Hafen. Der Industriehafen ist einer der größten im Mittelmeer und einer der Bedeutensten Spaniens. Unzählige Massen an Waren werden hier angenommen und verschifft. Die vielen alten, schön hergerichteten Arbeitsgeräte versetzen einen in eine andere Zeit. Besonders romantisch ist der Hafen bei Sonnenuntergang.

Der Industriehafen von Tarragona

Der Industriehafen von Tarragona

Der Ausflug war wirklich toll. Tarragona ist ein kompletter Gegensatz zu Barcelona und daher eine perfekte Abwechslung zu der lauten und hektischen Metropole.

Crema Catalana

Ich habe eine neue Nachspeiße für mich entdeckt, von der ich gar nicht genug bekommen kann.

Crema Catalana

Crema Catalana bekommt man in Barcelona in jedem spanischen Restaurant. Die vorallem in Katalonien verbreitete Spezialität ist eine Dessertcreme, die mit einer festen Karamellschicht überzogen wird. Sie ähnelt der französischen Creme Brulee, enthält jedoch anstatt Sahne, Milch. Für alle Figurbewussten ist somit die spanische Variante vorzuziehen.

Letzens hab ich einmal versucht, selbst Crema Catalana zu kochen und sie ist gleich auf den ersten Anlauf perfekt gelungen. Das Rezept hab ich von meiner spanischen Mitbewohnerin bekommen und es ist wirklich sehr lecker. Also vorsicht für alle, die das Rezept auch einmal ausprobieren wollen, es besteht eine äußerst hohe Suchtgefahr. :-)

Rezept:

Zutaten für 4 Personen:
500 ml Milch
4 Eigelb
1 unbehandelte Zitrone
1 Stange Zimt
180 gr. Zucker
1 Stück Butter
Caramelsoße

Zubereitung:
Zuerst die Zitrone schälen. Dannach müsst ihr die Milch mit der Schale der halben Zitrone und der halben Zimtstange langsam zum kochen bringen. Wenn die Milch kocht, dann müsst ihr die Zimtstange aus der Milch nehmen und diese kalt werden lassen.
In der Zwischenzeit könnt ihr das Eigelb und 140g Zucker in einer Schüssel vermengen bis ihr eine schöne Masse ohne Klumpen bekommt.

Danach müsst ihr die erkaltete Milch dazugeben und diese wieder auf kleiner Flamme erhitzen. Langsam umrühren, damit nichts anbrennt. Auch wenn die Crema zähflüssiger wird, nicht zu rühren aufhören. Wichtig ist, dass die Masse nicht zu kochen anfängt, weil sonst die Crema gerinnt.

Danach ist die Masse der Crema soweit fertig, dass sie in Förmchen gegossen werden kann. Zuerst wird jedoch Karamelsoße in die Förmchen geleert und anschließend die Crema. Danach kalt werden lassen.

Den restlichen Zucker könnt ihr jetzt in eine Pfanne geben und mit einem Stück Butter karamellisieren lassen. Vorsicht, dass ihr den Zucker nicht zu lange und zu heiss in der Pfanne lässt, da er sehr schnell verbrennt. Ist der Zucker karamellisiert, könnt ihr in über die Crema geben.

Meine Mitbewohnerin hat erzählt, dass die Katalanen ein Brenneisen benutzen, um die Crema Caralana zu karamillisieren. Mir war dieses Brenneisen jedoch äußerst suspekt und ich hab die Pfanne bevorzugt. Geht auch genauso gut.

Und dan…Fertig!

Qué aproveche!

(Guten Appetit)